Gedanken aus Andosia
Es ist sehr seltsam hier, Andosia nennen die Leute diese Insel, Wenn es überhaupt eine Insel ist.
Wer weiss das schon.
Ich jendenfalls weiss nicht mal wie es mich hierher verschlagen hat.
Ich war einfach hier, Bobart soll mein Name sein; angeblich. Meine Arbeit besteht darin
aus Baumstämmen Bretter herzustellen, den ganzen Tag. Wobei es gibt hier keine Nacht.
Nacht, wieder so ein Begriff den ich kenne aber nicht weiss woher. Die fertigen Bretter
bringe ich zum nächsten Lagerhaus. Die trage ich einfach auf dem Rücken, die sind nicht schwer.
Am Lagerhaus treffe ich hin und wieder andere Leute, auch Frauen. Da ist auch eine dabei
die ich ganz nett finde. Ich würde sie gerne näher kennen lernen.
Zur Zeit habe ich keine Baumstämme, Hindru, so nennt sich der der die Stämme bringt (auf den Rücken!)
ist schon eine ganze Weile überfällig. Das gibt mir die Gelegenheit nachzudenken.
Wo bin ich hier? Manchmal habe ich das Gefühl ich werde beobachtet. Aber warum? Ich mache
meine Arbeit, dabei werde ich nicht müde, im Gegenteil, es gibt Zeiten da fühle ich eine Kraft
in mir das ich das doppelte leisten kann. Aber vielleicht ist das alles ja nur ein Traum.
Es gibt hier wunderschöne Wohnhäuser, die sind alle genau gleich. Unterschiedliche Typen von
Häusern ja, aber immer alle genau gleich. Dabei sie sind nutzlos es wohnt niemand darin, alle
die ich kenne arbeiten, immer, ohne Pause.
Hindru hat mir mal erzählt, das die Bäume die er fällt am nächsten Tag einfach wieder neu
gewachsen sind. Wie soll das gehen? Läuft die Zeit hier schneller ab? Aber wir werden
ja nicht älter, jedenfalls nicht spürbar.
Die Vorstellung hier ein winziges Rädchen in einem gigantischen Werk zu sein beschleicht mich
immer wieder. Ist da jemand der das ganze steuert? Der Spass daran hat uns für sich schufften
zu lassen? Sind wir Marionetten unvorstellbar mächtiger Wesen?
So manupuliert zu werden gefällt mir ganz und gar nicht, aber was kann ich tun?
Das ganze aufschreiben und als Flaschenpost ins Meer werfen. Aber ich komme nicht zum Meer,
ich höre nur die Brandung. Der Fischer den ich einmal am Lagerhaus getroffen habe, der könnte das
für mich erledigen. Kann ich ihm vertrauen? Wem kann man überhaupt trauen in dieser Welt?
Man müsste mehr über die Leute von Andosia in Erfahrung bringen, wieviele sind wir hier?
Geht es einigen so ähnlich wie mir?
Da vorne kommt Hindru mit Nachschub. Ende mit der Träumerei. Es geht weiter, er hat sogar
noch einen Picknickkorb mitgebracht.