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Thema: Allerlei Geschichten

  1. #21
    Neuankömmling
    Registriert seit
    Sep 2011
    Beiträge
    3
    Welt
    Bernsteingarten
    folgende geschichte wurde im rahmen eines gildenspiels geschrieben in
    der leute aus der freundesliste schreiben mussten:
    1.Die Geschichte muss
    mindestens 120 Worte umfassen.
    2.Es müssen folgende Begriffe darin vorkommen:
    a)Schneidersitz
    b)Parmesan
    c)Friesennerz
    d)Steckdose
    f)Klappstuhl
    g)Winston Churchill
    h)Hamsterrad
    i)Kantine
    j)Bordsteinschwalbe
    k)Platzangst
    3. Die Begriffe müssen in dieser Reihenfolge auftauchen
    4. Pro Satz darf maximal einer der Begriffe verwendet werden
    5. Die Geschichte muss einen Sinn ergeben, die Sätze müssen grammatikalisch
    richtig sein.
    ...nu kommt die geschichte:
    Das tapfere Schneiderlein
    frei nach (Gebrüder Grimm)von ähm mir ^^

    An einem Sommermorgen saß ein Schneiderlein
    im Schneidersitz auf seinem Tisch am Fenster, war guter Dinge und nähte aus Leibeskräften.
    Da kam eine Bauersfrau die Straße herab und rief: "Parmesan feil! Parmesan
    feil!"

    Das klang dem Schneiderlein lieblich in die Ohren, er
    zog seinen Friesennerz an und ging hinaus
    " liebe Frau, hier wird Sie Ihre Ware los."


    Die Frau, welche gehofft hatte, einen guten Absatz zu finden, gab ihm, was er
    verlangte, ging aber ganz ärgerlich und brummig fort.

    "Nun, denParmesan soll mir Gott segnen" rief das Schneiderlein, "und soll mir
    Kraft und Stärke geben" "Das wird nicht bitter schmecken" sprach er, "aber
    erst will ich den Wams fertigmachen, eh ich anbeiße."

    Da die Steckdose kaputt war , nähte er von Hand weiter und machte vor Freude
    immer größere Stiche. Indes stieg der Geruch von süßen Mus hinauf an die
    Wand, wo die Fliegen in großer Menge saßen, so daß sie herangelockt wurden
    und sich scharenweise darauf niederließen. "Ei, wer hat euch eingeladen?"
    sprach das Schneiderlein und jagte die ungebetenen Gäste fort. Die Fliegen
    aber, die kein Deutsch verstanden, ließen sich nicht abweisen, sondern kamen
    in immer größerer Gesellschaft wieder. Da lief dem Schneiderlein endlich,
    wie man sagt, die Laus über die Leber, er sprang von seinem Klappstuhl auf
    langte aus seiner Höhe nach einem Tuchlappen, und "Wart, ich will es euch
    geben!" dachte an seinen Helden Winston Churchill schlug es unbarmherzig
    drauf. Als es abzog und zählte, so lagen nicht weniger als sieben vor ihm
    tot und streckten die Beine.

    "Bist du so ein Kerl?" sprach er und mußte selbst seine Tapferkeit
    bewundern. "Er beschloß sein Hamsterrad zu verlassen ,die ganze Stadt soll
    es erfahren." Und in der Hast schnitt sich das Schneiderlein einen Gürtel,
    nähte ihn und stickte mit großen Buchstaben darauf "Siebene auf einen
    Streich!"


    "Ei was, Stadt!" sprach er weiter, "die ganze Welt soll's erfahren!" Und sein
    Herz wackelte ihm vor Freude wie ein Lämmerschwänzchen. Der Schneider band
    sich den Gürtel um den Leib und wollte in die Welt hinaus, weil er meinte,
    die Werkstätte sei zu klein für seine Tapferkeit. Eh er abzog, suchte er im
    Haus herum, ob nichts da wäre, was er mitnehmen könnte. Er fand aber nichts
    als einen alten Käs, den steckte er ein. Vor dem Tore bemerkte er einen
    Vogel, der sich im Gesträuch gefangen hatte, der mußte zu dem Käse in die
    Tasche.
    Er stärkte sich in der Kantine und machte sich auf den Weg.

    Nun nahm er den Weg tapfer zwischen die Beine, und weil er leicht und behend
    war, fühlte er keine Müdigkeit. Der Weg führte ihn an einer
    Bordsteinschwalbe vorbei,auf einen Berg, und als er den höchsten Gipfel
    erreicht hatte, so saß da ein gewaltiger Riese und schaute sich ganz
    gemächlich um. Das Schneiderlein ging beherzt auf ihn zu, redete ihn an und
    sprach: "Guten Tag, Kamerad, gelt, du sitzest da und besiehst dir die
    weitläufige Welt? Ich bin eben auf dem Weg dahin und will mich versuchen.
    Hast du Lust, mitzugehen?"

    Der Riese sah den Schneider verächtlich an und sprach: "Du Lump! Du
    miserabler Kerl!"

    "Das wäre!" antwortete das Schneiderlein, knöpfte den Rock auf und zeigte
    dem Riesen den Gürtel. "Da kannst du lesen, was ich für ein Mann bin."

    Der Riese las "Siebene auf einen Streich", meinte, das wären Menschen
    gewesen, die der Schneider erschlagen hätte, und kriegte ein wenig Respekt
    vor dem kleinen Kerl. Doch wollte er ihn erst prüfen, nahm einen Stein in
    die Hand und drückte ihn zusammen, daß das Wasser heraustropfte.

    "Das mach mir nach" sprach der Riese, "wenn du Stärke hast."

    "Ist's weiter nichts?" sagte das Schneiderlein. "Das ist bei unsereinem
    Spielwerk", griff in die Tasche, holte den weichen Käs und drückte ihn,
    daß der Saft herauslief. "Gelt" sprach er, "das war ein wenig besser?"

    Der Riese wußte nicht, was er sagen sollte, und konnte es von dem Männlein
    nicht glauben. Da hob der Riese einen Stein auf und warf ihn so hoch, daß
    man ihn mit Augen kaum noch sehen konnte.

    "Nun, du Erpelmännchen, das tu mir nach."

    "Gut geworfen" sagte der Schneider, "aber der Stein hat doch wieder zur Erde
    herabfallen müssen. Ich will dir einen werfen, der soll gar nicht
    wiederkommen", griff in die Tasche, nahm den Vogel und warf ihn in die Luft.
    Der Vogel, froh über seine Freiheit, stieg auf, flog fort und kam nicht
    wieder. "Wie gefällt dir das Stückchen, Kamerad?" fragte der Schneider.

    "Werfen kannst du wohl" sagte der Riese, "aber nun wollen wir sehen, ob du
    imstande bist, etwas Ordentliches zu tragen." Er führte das Schneiderlein zu
    einem mächtigen Eichbaum, der da gefällt auf dem Boden lag, und sagte.
    "Wenn du stark genug bist, so hilf mir den Baum aus dem Wald heraustragen."

    "Gerne" antwortete der kleine Mann, "nimm du nur den Stamm auf deine
    Schulter, ich will die Äste mit dem Gezweig aufheben und tragen, das ist
    doch das schwerste."

    Der Riese nahm den Stamm auf die Schulter, der Schneider aber setzte sich auf
    einen Ast, und der Riese, der sich nicht umsehen konnte, mußte den ganzen
    Baum und das Schneiderlein noch obendrein forttragen. Es war dahinten ganz
    lustig und guter Dinge, pfiff das Liedchen "Es ritten drei Schneider zum Tore
    hinaus", als wäre das Baumtragen ein Kinderspiel. Der Riese, nachdem er ein
    Stück Wegs die schwere Last fortgeschleppt hatte, konnte nicht weiter und
    rief: "Hör, ich muß den Baum fallen lassen." Der Schneider sprang
    behendiglich herab, faßte den Baum mit beiden Armen, als wenn er ihn
    getragen hätte, und sprach zum Riesen: "Du bist ein so großer Kerl und
    kannst den Baum nicht einmal tragen."

    Sie gingen zusammen weiter, und als sie an einem Kirschbaum vorbeikamen,
    faßte der Riese die Krone des Baumes, wo die zeitigsten Früchte hingen, bog
    sie herab, gab sie dem Schneider in die Hand und hieß ihn essen. Das
    Schneiderlein aber war viel zu schwach, um den Baum zu halten, und als der
    Riese losließ, fuhr der Baum in die Höhe, und der Schneider ward mit in die
    Luft geschnellt. Als er wieder ohne Schaden herabgefallen war, sprach der
    Riese: "Was ist das, hast du nicht die Kraft, die schwache Gerte zu halten?"

    "An der Kraft fehlt es nicht", antwortete das Schneiderlein ,"meinst du, das
    wäre etwas für einen, der siebene mit einem Streich getroffen hat? Ich bin
    über den Baum gesprungen, weil die Jäger da unten in das Gebüsch
    schießen. Spring nach, wenn du's vermagst."

    Der Riese machte den Versuch, konnte aber nicht über den Baum kommen,
    sondern blieb in den Ästen hängen, also daß das Schneiderlein auch hier
    die Oberhand behielt.

    Der Riese sprach: "Wenn du ein so tapferer Kerl bist, so komm mit in unsere
    Höhle und übernachte bei uns."

    Das Schneiderlein war bereit und folgte ihm. Als sie in der Höhle anlangten,
    saßen da noch andere Riesen beim Feuer, und jeder hatte ein gebratenes Schaf
    in der Hand und aß davon. Das Schneiderlein sah sich um und dachte
    Platzangst würde er nicht bekommen , da es ist doch hier viel weitläufiger
    als in meiner Werkstatt.

    Der Riese wies ihm ein Bett an und sagte, er solle sich hineinlegen und
    ausschlafen. Dem Schneiderlein war aber das Bett zu groß, es legte sich
    nicht hinein, sondern kroch in eine Ecke. Als es Mitternacht war und der
    Riese meinte, das Schneiderlein läge in tiefem Schlafe, so stand er auf,
    nahm eine große Eisenstange, schlug das Bett mit einem Schlag durch und
    meinte, er hätte dem Grashüpfer den Garaus gemacht. Mit dem frühsten
    Morgen gingen die Riesen in den Wald und hatten das Schneiderlein ganz
    vergessen, da kam es auf einmal ganz lustig und verwegen dahergeschritten.
    Die Riesen erschraken, fürchteten, es schlüge sie alle tot, und liefen in
    einer Hast fort.

    Das Schneiderlein zog weiter, immer seiner spitzen Nase nach. Nachdem es
    lange gewandert war, kam es in den Hof eines königlichen Palastes, und da es
    Müdigkeit empfand, so legte es sich ins Gras und schlief ein. Während es da
    lag, kamen die Leute, betrachteten es von allen Seiten und lasen auf dem
    Gürtel "Siebene auf einen Streich."

    "Ach" sprachen sie, "was will der große Kriegsheld hier mitten im Frieden?
    Das muß ein mächtiger Herr sein."

    Sie gingen und meldeten es dem König und meinten, wenn Krieg ausbrechen
    sollte, wäre das ein wichtiger und nützlicher Mann, den man um keinen Preis
    fortlassen dürfte. Dem König gefiel der Rat, und er schickte einen von
    seinen Hofleuten an das Schneiderlein ab, der sollte ihm, wenn es aufgewacht
    wäre, Kriegsdienste anbieten.

    Der Abgesandte blieb bei dem Schläfer stehen, wartete, bis er seine Glieder
    streckte und die Augen aufschlug, und brachte dann seinen Antrag vor.

    "Eben deshalb bin ich hierhergekommen" antwortete das Schneiderlein, "ich bin
    bereit, in des Königs Dienste zu treten." Also ward er ehrenvoll empfangen
    und ihm eine besondere Wohnung angewiesen.

    Die Kriegsleute aber waren dem Schneiderlein aufgesessen und wünschten, es
    wäre tausend Meilen weit weg.

    "Was soll daraus werden" sprachen sie untereinander, "wenn wir Zank mit ihm
    kriegen und er haut zu, so fallen auf jeden Streich siebene. Da kann
    unsereiner nicht bestehen."

    Also faßten sie einen Entschluß, begaben sich allesamt zum König und baten
    um ihren Abschied.

    "Wir sind nicht gemacht" sprachen sie, "neben einem Mann auszuhalten, der
    siebene auf einen Streich schlägt."

    Der König war traurig, daß er um des einen willen alle seine treuen Diener
    verlieren sollte, wünschte, daß seine Augen ihn nie gesehen hätten, und
    wäre ihn gerne wieder los gewesen. Aber er getraute sich nicht, ihm den
    Abschied zu geben, weil er fürchtete, er möchte ihn samt seinem Volke
    totschlagen und sich auf den königlichen Thron setzen. Er sann lange hin und
    her, endlich fand er einen Rat. Er schickte zu dem Schneiderlein und ließ
    ihm sagen, weil er ein so großer Kriegsheld wäre, so wollte er ihm ein
    Anerbieten machen. In einem Walde seines Landes hausten zwei Riesen, die mit
    Rauben, Morden, Sengen und Brennen großen Schaden stifteten, niemand dürfte
    sich ihnen nahen, ohne sich in Lebensgefahr zu setzen. Wenn er diese beiden
    Riesen überwände und tötete, so wollte er ihm seine einzige Tochter zur
    Gemahlin geben und das halbe Königreich zur Ehesteuer; auch sollten hundert
    Reiter mitziehen und ihm Beistand leisten.

    Das wäre so etwas für einen Mann, wie du bist, dachte das Schneiderlein,
    eine schöne Königstochter und ein halbes Königreich wird einem nicht alle
    Tage angeboten.

    "O ja" gab er zur Antwort, "die Riesen will ich schon bändigen und habe die
    hundert Reiter dabei nicht nötig; wer siebene auf einen Streich trifft,
    braucht sich vor zweien nicht zu fürchten."

    Das Schneiderlein zog aus, und die hundert Reiter folgten ihm. Als es zu dem
    Rand des Waldes kam, sprach es zu seinen Begleitern: "Bleibt hier nur halten,
    ich will schon allein mit den Riesen fertig werden."

    Dann sprang er in den Wald hinein und schaute sich rechts und links um. Über
    ein Weilchen erblickte er beide Riesen: Sie lagen unter einem Baume und
    schliefen und schnarchten dabei, daß sich die Äste auf und nieder bogen.
    Das Schneiderlein, nicht faul, las beide Taschen voll Steine und stieg damit
    auf den Baum. Als es in der Mitte war, rutschte es auf einen Ast, bis es
    gerade über die Schläfer zu sitzen kam, und ließ dem einen Riesen einen
    Stein nach dem andern auf die Brust fallen. Der Riese spürte lange nichts,
    doch endlich wachte er auf, stieß seinen Gesellen an und sprach: "Was
    schlägst du mich?"

    "Du träumst" sagte der andere, "ich schlage dich nicht."

    Sie legten sich wieder zum Schlaf, da warf der Schneider auf den zweiten
    einen Stein herab.

    "Was soll das?" rief der andere. "Warum wirfst du mich?"

    "Ich werfe dich nicht" antwortete der erste und brummte.

    Sie zankten sich eine Weile herum, doch weil sie müde waren, ließen sie's
    gut sein, und die Augen fielen ihnen wieder zu. Das Schneiderlein fing sein
    Spiel von neuem an, suchte den dicksten Stein aus und warf ihn dem ersten
    Riesen mit aller Gewalt auf die Brust.

    "Das ist zu arg!" schrie er, sprang wie ein Unsinniger auf und stieß seinen
    Gesellen wider den Baum, daß dieser zitterte. Der andere zahlte mit gleicher
    Münze, und sie gerieten in solche Wut, daß sie Bäume ausrissen,
    aufeinander losschlugen, so lange, bis sie endlich beide zugleich tot auf die
    Erde fielen.

    Nun sprang das Schneiderlein herab.

    "Ein Glück nur" sprach es, "daß sie den Baum, auf dem ich saß, nicht
    ausgerissen haben, sonst hätte ich wie ein Eichhörnchen auf einen andern
    springen müssen: Doch unsereiner ist flüchtig!" Es zog sein Schwert und
    versetzte jedem ein paar tüchtige Hiebe in die Brust, dann ging es hinaus zu
    den Reitern und sprach: "Die Arbeit ist getan, ich habe beiden den Garaus
    gemacht; aber hart ist es hergegangen, sie haben in der Not Bäume
    ausgerissen und sich gewehrt, doch das hilft alles nichts, wenn einer kommt
    wie ich, der siebene auf einen Streich schlägt."

    "Seid Ihr denn nicht verwundet?" fragten die Reiter.

    "Das hat gute Wege" antwortete der Schneider, "kein Haar haben sie mir
    gekrümmt."

    Die Reiter wollten ihm keinen Glauben beimessen und ritten in den Wald
    hinein: Da fanden sie die Riesen in ihrem Blute schwimmen, und ringsherum
    lagen die ausgerissenen Bäume.

    Das Schneiderlein verlangte von dem König die versprochene Belohnung, den
    aber reute sein Versprechen, und er sann aufs neue, wie er sich den Helden
    vom Halse schaffen könnte.

    "Ehe du meine Tochter und das halbe Reich erhältst" sprach er zu ihm, "mußt
    du noch eine Heldentat vollbringen. In dem Walde läuft ein Einhorn, das
    großen Schaden anrichtet. Das mußt du erst einfangen."

    "Vor einem Einhorne fürchte ich mich noch weniger als vor zwei Riesen;
    siebene auf einen Streich, das ist meine Sache." Er nahm sich einen Strick
    und eine Axt mit, ging hinaus in den Wald und hieß abermals die, welche ihm
    zugeordnet waren, außen warten. Er brauchte nicht lange zu suchen, das
    Einhorn kam bald daher und sprang geradezu auf den Schneider los, als wollte
    es ihn ohne Umstände aufspießen. "Sachte, sachte" sprach er, "so geschwind
    geht das nicht", blieb stehen und wartete, bis das Tier ganz nahe war, dann
    sprang er behendiglich hinter den Baum. Das Einhorn rannte mit aller Kraft
    gegen den Baum und spießte sein Horn so fest in den Stamm, daß es nicht
    Kraft genug hatte, es wieder herauszuziehen, und so war es gefangen. "Jetzt
    hab ich das Vöglein" sagte der Schneider, kam hinter dem Baum hervor, legte
    dem Einhorn den Strick erst um den Hals, dann hieb er mit der Axt das Horn
    aus dem Baum, und als alles in Ordnung war, führte er das Tier ab und
    brachte es dem König.

    Der König wollte ihm den verheißenen Lohn noch nicht gewähren und machte
    eine dritte Forderung. Der Schneider sollte ihm vor der Hochzeit erst ein
    Wildschwein fangen, das in dem Wald großen Schaden tat; die Jäger sollten
    ihm Beistand leisten.

    "Gerne" sprach der Schneider, "das ist ein Kinderspiel."

    Die Jäger nahm er nicht mit in den Wald, und sie waren's wohl zufrieden,
    denn das Wildschwein hatte sie schon mehrmals so empfangen, daß sie keine
    Lust hatten, ihm nachzustellen.

    Als das Schwein den Schneider erblickte, lief es mit schäumendem Munde und
    wetzenden Zähnen auf ihn zu und wollte ihn zur Erde werfen. Der flüchtige
    Held aber sprang in eine Kapelle, die in der Nähe war, und gleich oben zum
    Fenster in einem Satze wieder hinaus. Das Schwein war hinter ihm hergelaufen,
    er aber hüpfte außen herum und schlug die Tür hinter ihm zu; da war das
    wütende Tier gefangen, das viel zu schwer und unbehilflich war, um zu dem
    Fenster hinauszuspringen. Das Schneiderlein rief die Jäger herbei, die
    mußten den Gefangenen mit eigenen Augen sehen. Der Held aber begab sich zum
    Könige, der nun, er mochte wollen oder nicht, sein Versprechen halten mußte
    und ihm seine Tochter und das halbe Königreich übergab. Hätte er gewußt,
    daß kein Kriegsheld, sondern ein Schneiderlein vor ihm stand, es wäre ihm
    noch mehr zu Herzen gegangen. Die Hochzeit ward also mit großer Pracht und
    kleiner Freude gehalten und aus einem Schneider ein König gemacht.

    Nach einiger Zeit hörte die junge Königin in der Nacht, wie ihr Gemahl im
    Traume sprach: "Junge, mach mir den Wams und flick mir die Hosen, oder ich
    will dir die Elle über die Ohren schlagen." Da merkte sie, in welcher Gasse
    der junge Herr geboren war, klagte am anderen Morgen ihrem Vater ihr Leid und
    bat, er möchte ihr von dem Manne helfen, der nichts anderes als ein
    Schneider wäre. Der König sprach ihr Trost zu und sagte: "Laß in der
    nächsten Nacht deine Schlafkammer offen, meine Diener sollen außen stehen
    und, wenn er eingeschlafen ist, hineingehen, ihn binden und auf ein Schiff
    tragen, das ihn in die weite Welt führt." Die Frau war damit zufrieden, des
    Königs Waffenträger aber, der alles mit angehört hatte, war dem jungen
    Herrn gewogen und hinterbrachte ihm den ganzen Anschlag.

    "Dem Ding will ich einen Riegel vorschieben" sagte das Schneiderlein. Abends
    legte es sich zu gewöhnlicher Zeit mit seiner Frau zu Bett. Als sie glaubte,
    er sei eingeschlafen, stand sie auf, öffnete die Tür und legte sich wieder.
    Das Schneiderlein, das sich nur stellte, als wenn es schliefe, fing an mit
    heller Stimme zu rufen: "Junge, mach mir den Wams und flick mir die Hosen,
    oder ich will dir die Elle über die Ohren schlagen! Ich habe siebene mit
    einem Streich getroffen, zwei Riesen getötet, ein Einhorn fortgeführt und
    ein Wildschwein gefangen und sollte mich vor denen fürchten, die draußen
    vor der Kammer stehen!"

    Als diese den Schneider also sprechen hörten, überkam sie eine große
    Furcht, sie liefen, als wenn das wilde Heer hinter ihnen wäre, und keiner
    wollte sich mehr an ihn wagen.

    Also war und blieb das Schneiderlein sein Lebtag ein König.

    toll oder?

    wurde geschrieben von biggi222

  2. #22
    Siedler
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    Bremen
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    Windfeuertal
    Der kleine Siedler und die Blumen

    Wenn es in Windfeuertal dunkel wird und der Mond am Himmel steht, wissen die Siedler, dass sie nun ins Bett gehen müssen. An einem Abend jedoch lief die Blumenfrau im Nachthemd noch einmal hinaus.
    „Es wird Regen geben“, sagte sie und sie holte alle ihre Blumen und stellte sie in ihren Töpfen vor die Tür.
    Sooft der kleine Siedler, der in dieser Nacht die Nachtwache hatte, am haus der Blumenfrau vorbeiging,wünschte er, es möge nun endlich regnen. Aber es regnete nicht, da wurde der Kleine Siedler traurig.
    „Die Blumen werden verwelken“, dachte er.
    Und weil er das nicht zulassen durfte, schöpfte er mit seiner Mütze Wasser aus dem Dorfteich und begann die Blumen zu gießen.
    Wieder und wieder musste der kleine Siedler zum Dorfteich laufen. Einmal schwamm in seiner Mütze ein Fisch.
    „Oh“, sagte der kleine Siedler erschrocken. „Verzeihung“ Und warf den Fisch in den Teich zurück.
    Als der kleine Siedler dreiundsiebzig Mützen voll Wasser geholt hatte, waren endlich alle Blumen gegossen. Da verschränkte er die Arme vor dem Bauch und freute sich. Aber leider sollte er sich nicht lange freuen, denn plötzlich begann es zu regnen.
    Zuerst regnete es nur ein bisschen , dann ein bisschen mehr, und schließlich regnete es so stark, dass der kleine Siedler Angst bekam.
    „Die Blumen werden ertrinken“, dachte er. „Aufhören!“ rief er dem Regen zu und er schüttelte seine Faust.
    Aber der Regen stellte sich taub.
    Fast hätte der kleine Siedler geweint. Doch weil das auch nicht geholfen hätte, ließ er es lieber. Er ging nach Hause und holte seinen Schirm.
    „Ich will euch beschützen“, sagte er zu den Blumen.
    Und er spannte den Schirm auf und hielt ihn über sie. Stunde um Stunde stand der kleine Siedler so, einmal auf dem linken und einmal auf dem rechten Bein. Der regen aber lief ihm zum Kragen herein und bei den Hosenbeinen wieder hinaus.
    Gegen morgen ließ es endlich nach. Da klappte der kleine Siedler den Schirm wieder zu und schlich sich pitschnass nach Hause. Doch als er endlich in seinem Bett lag, war er glücklich.
    „Seht nur,wie schön meine Blumen sind!“ rief sie Blumenfrau. „Ich habe sie in den Regen gestellt.“
    Was aber in dieser Nacht wirklich geschehen war, dass haben die Leute niemals erfahren.

  3. #23
    Neuankömmling
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    Bernsteingarten

    Der Inselwächter

    Hmm, jetzt hatte ich Jahrelang einen gemütlichen Job. Bin über meine Insel gelaufen und hatte wenig zu tun. Hier mal ein versiegter Brunnen, den ich abgebaut habe, dort ein leerer Steinbruch, den ich abgesichert habe, damit niemand zu Schaden kommt.

    Aber nun, seit einigen Tagen nimmt die Arbeit überhand.
    Die Garnisonen lassen am Rückweg von der Schlacht ihre Banner achtlos stehen. Welche schlechte Moral in der Truppe.
    Leute haben unberechtigt gefährliche Kräuter angebaut. Die muss ich natürlich sofort abernten.
    Damit niemand an die Kräuter geht haben sie auch noch Vogelscheuchen aufgestellt. Die sehen zwar hübsch aus, allerdings mag ich keine Vogelscheuchen auf meiner Insel.
    Die Arbeiter machen sich auch neuerdings Lagerfeuer. Das geht im Wald ja schon gar nicht, viel zu gefährlich. Also weg damit.
    Und stehengelassene Essenskarren hab ich auch schon gefunden.

    Zum Glück kann ich diese ganzen Sachen als neue Ressourcen ausgezeichnet im Rathaus zu nützlichen Buffs für meine Insel transformieren.
    Da rentiert es sich, auf meinen Kontrollgängen alles einzusammeln, zum Wohle meiner Siedler.

    Euer Inselwächter Mygon

  4. #24
    Forenmoderatorin im Ruhestand Avatar von Loreley_old
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