Für alle neugierigen und interessierten Bastler will ich im Folgenden erklären, wie der große Springbrunnen entstanden ist.
Ich verwende dieses Mal Photoshop zur Verdeutlichung der Arbeitsschritte. Die Vorgehensweise ist mit GIMP jedoch die gleiche.
1. Zunächst laden wir uns die Vorlage ins Programm und bekommen den Brunnen in 1:1 als "Ebene 0" mit transparentem Hintergrund ins Fenster.
2. Über das Menü "Bild" --> "Arbeitsfläche" vergrößern wir erstmal unseren Arbeitsbereich, damit wir genügend Platz bekommen (z.B. auf 200-250%).
Hinweis:Ich habe die Vorlage (Bodenloser Brunnen/Artesischer Brunnen) schonmal soweit manipuliert, daß er für diesen Zweck geeignet ist - also weg mit dem überflüssigen Schnickschnack
Die "Arbeitsfläche" ist nicht zu verwechseln mit der eigentlichen "Bildgröße" (Pixel pro Maßeinheit, z.B. Inhalt 150 DPI).
Die Arbeitsfläche gibt vielmehr die tatsächliche Dokumentgröße an (z.B. Abmessung 800x600 Pixel). Sie bestimmt auch die Größe (Länge mal Breite in Pixeln) des gespeicherten Bildes.
DPI = Dots Per Inch (Punkte pro Inch --> 150 Punkte auf 25,4 mm)
Bei gleichen Abmessungen (z.B. 800x600) ist ein Bild mit 150 DPI größer, feinkörniger und qualitativ besser als eines mit 72 DPI.:
Um die Perspektive nicht zu verlieren, legen wir mit dem "Linienzeichner" 4 Linien an (ROT) - bei Photoshop gibt's leider keine diagonalen Hilfslinien- und blenden zwei davon gleich wieder aus (je Richtung eine).
Jetzt setzen wir je 1 Hilfslinie horizontal und vertikal durch die Mitte der Wasserfläche (dünne gelbe Kreise - Augenmaß ist gefragt),
und verschieben dann die beiden sichtbaren roten Linien über das Hilflslinienkreuz (dicker gelber Kreis).
Mit dem "Lasso" markieren wir nun eines der vier Viertel (hier das linke)...
...und verschieben es erstmal nach links.
Auf diese Weise verfahren wir mit allen anderen Vierteln.
Wir machen die ausgeblendeten roten Linien wieder sichtbar und klonen sie je 1x, so daß wir jetzt 6 rote Linien haben.
Die beiden gekreuzten in der Mitte bleiben wo sie sind, die 4 anderen verschieben wir solange,
bis sie sich zu einem perspektivischen Quadrat auf den Hilfslinien kreuzen (gelbe Kreise). Die Abstände zwischen ihnen bestimmen wir selbst.
Je größer der Abstand, umso größer wird der fertige Brunnen. Hauptsache die Kreuzungen stimmen.
Jetzt verschieben wir unsere vier Viertel mit der Spitze auf die zuvor eingerichteten Linienkreuze. So groß wird der fertige Brunnen.
Und nun wird's echt haarig: wir müssen die Lücken füllen.
Dazu wählen wir aus dem unteren Viertel einen Teilbereich aus (gelbe Markierung), kopieren sie und schieben sie an das linke Viertel.
Wo es letztlich zum Liegen kommt, hängt allein von der Passgenauigkeit ab.
Dabei kann es sowohl über als auch unter der Ebene des linken Viertels sitzen, je nach dem, was besser passt.
Mit dem soeben kopierten Teilstück setzen wir das Ansetzen in Richtung unteres Viertel fort.
Also immer wieder klonen und an das vorige ansetzen.
Unser Ziel ist eine geradlinige und optisch stimmige Verbindung zwischen den Vierteln.
Auf diese Weise schließen wir alle Lücken zwischen den Vierteln...
Im fertigen Brunnen sehen wir die geschlossenen Lücken (1-4). Die Wasserfläche wurde ebenfalls angepasst (5)
Die Bearbeitung von Feinheiten, wie etwa die Steinfugen und stellenweise Farbanpassungen (und das Wasser)
müssen wir natürlich ebenfalls noch vornehmen. Da kommen wir nicht drum herum.
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