Übergangsclient unter Linux in einer virtuellen Maschine ausführen.
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Nachdem sich abgezeichnet hat, dass für Linux kein Übergangsclient angeboten werden wird, habe ich für mich nach einer praktikablen Lösung gesucht, um nicht Monate auf meine geliebte Insel verzichten zu müssen. Wer ebenfalls vergeblich auf die entsprechende Unterstützung von Anbieter-Seite gehofft hat und wem die Lösung über Windows-Emulatoren nicht zusagt, der findet vielleicht Gefallen an meinem Weg. Er ist legal und kostet (außer etwas Zeit) nix. Die VM ist vom Hostsystem völlig unabhängig, eventuelle Viren etc. können also Euer Linux nicht kompromitieren.
Was brauchen wir?
1. ein installiertes Linux (ich beschreibe hier Debian-artige Distributionen, also z.B. Ubuntu oder Mint)
2. ca. 50 GB freien Plattenplatz
3. 8 GB Ram oder mehr (Win 10 braucht davon mindestens 4)
4. eine halbe Stunde Zeit
Erster Schritt:
Wir brauchen Virtualbox. Das finden wir in den Repositories der geläufigsten Distributionen. Man kann es aber auch direkt von virtualbox.org beziehen. Unter diesem Link wird auch beschrieben, wie man das macht.Wer es bequemer mag, schaut im Softwarecenter oder ähnlichen Tools der jeweiligen Distribution. Oder sucht in Synaptic.
Ganz wichtig dabei: Nach der Installation muss der User der Gruppe vboxusers zugeordnet werden: "sudo adduser BENUTZERNAME vboxusers" in einer Konsole oder in der grafischen Oberfläche unter "Benutzerverwaltung" oder ähnlich klingenden Tools.
Zweiter Schritt:
Die virtuelle Maschine muss heruntergeladen werden. Ich weiß nicht, ob ich hier den Link dazu posten darf, darum gebe ich einfach den Begriff an, mit dem die Suchmaschine die Seite findet: vm win10 download microsoft. Ich habe den Link "Virtual Machines - Microsoft Edge Developer" gewählt. Dort kann man im ersten Auswahlfeld das Betriebssystem wählen. Ihr müsst die WIN10 64bit-Version mit Edge auswählen, die anderen sind 32-bit-Maschinen, damit funktioniert der Client (Stand heute) aber nicht. Das zweite Auswahlfeld wird in unserem Fall auf "Virtualbox" eingestellt, also auf das Zielsystem.
Dritter Schritt:
Die Zip-Datei auspacken, es erscheint eine Datei mit der Endung .ova
Vierter Schritt:
Wir importieren die (fertige) virtuelle Maschine in unser Virtualbox. Startet Virtualbox - sofern noch nicht geschehen - und wählt aus dem Dateimenue "Appliance importieren...". Im dann angeboteten Dialog navigieren wir zu der zuvor entpacken .ova-Datei und akzeptieren die Standardeinstellungen (kein Experten-Modus erforderlich).
Fünfter Schritt:
Jetzt können wir die Maschine starten. Das Passwort ist "Passw0rd!" mit einer Null statt dem "o" und dem Ausrufungszeichen am Ende.
Die Maschine ist vollständig in Englisch und hat auch die amerikanische Tastatureinstellung. Das korrigieren wir in Schritt sechs. Jetzt besorgen wir uns erst mal die Lizenz: Wir brauchen eine Konsole, die heißt bei Windows "cmd". Also cmd im Suchfeld eingeben und die Konsole starten. Dort eingeben "slmgr /ato" und ENTER drücken. Das dauert dann ein bisschen, aber dann erfolgt die Rückmeldung in einem PopUp, dass die Kopie für 90 Tage lizensiert ist. Den Slash (/) erreicht man übrigens auf der amerikanischen Tastatur mit der Taste, die bei uns das Minuszeichen erzeugt. Ergänzender Tipp von virusette: Die Aktivierung besser erst nach Schritt sechs vornehmen. Dann kann die fertig konfigurierte Maschine wohl vollständig aus dem Sicherungspunkt wieder hergestellt werde, wenn die 90 Tage abgelaufen sind.
Sechster Schritt:
Zumindest die Tastatur sollten wir umstellen, wer mag, kann auch die Sprache ändern. Dazu im Startmenue bzw. Suchfeld "Settings" aufrufen. Die deutsche Sprache muss heruntergeladen werden, das dauert ein paar Minuten. Die Änderung wird erst wirksam nach Ab- und wieder Anmelden. Abmelden geht über Startmenue, oben links den Buton mit dem Kopf klicken, "Sign Off" auswählen. Wieder Anmelden mit Passwort wie oben und schon haben wir deutsches WIN10.
Schritt sieben:
Virtuelle Maschine ausschalten (Kreuz rechts oben anklicken) und in Virtualbox einen "Sicherungspunkt" erzeugen. Man kann dann jederzeit den nun hergestellten Zustand wiederherstellen, indem dieser Sicherungspunkt gewählt wird. Das ist der Charme einer VM: Man kann das System total verbeulen, aber immer wieder leicht den stabilen Sicherungspunkt wiederherstellen.
Schritt acht:
DSO aufrufen, anmelden, Client downloaden, installieren, im Browser Spiel starten, Client zulassen und warten, bis das Spiel geladen ist.
Ich würde mich freuen, wenn ich mit dieser rudimentären Anleitung jemandem helfen konnte, dieses schöne Spiel nicht für Monate auf Eis legen zu müssen, nur weil man ein nicht dem Mainstream folgendes Betriebssystem im Einsatz hat.
Das Apple-System kenne ich nicht, vermute aber, dass das Vorgehen dort ähnlich sein wird.
Viel Glück beim Ausprobieren.
Ben