Aus der Küche tönt es: „Schatz, wir wollen in dreißig Minuten los! Hör auf am Computer zu daddeln und mach dich fertig.“
Stille.
„Schatz, ich habe gerufen!“
„Ja, Mama, ich habe dich gehört. Laut und deutlich!“
„Dann komm zu Potte und mach die verdammte Kiste aus!“
„Ja, gleich. Der Kundschafter ist in drei Minuten zurück.“
Fünf Minuten später.
„Schatz, kommst du endlich?“
„Ja, ja, gleich. Der andere Kundschafter ist auch schon fast da.“
„Welcher Kundschafter?“
„Der von den Siedlern. Ich komme gleich.“
„Schatz, der ist nachher immer noch da!“
Zu sich: „Hast Du eine Ahnung!“
Weitere fünf Minuten später.
„Junges Fräulein, du machst jetzt SOFORT die verdammte Kiste aus und ziehst dich um!“
„Ja, ich mach doch schon. Jetzt, wo die Förderungen gleich auslaufen, kann ich doch nicht weg.“ Richtung Küche rufend: „Eine Minute noch, Mama!“
Weitere zehn Minuten später.
„Tochter, letzter Aufruf. Du stehst in drei Minuten fertig umgezogen hier, oder du wirst es bereuen.“
„Ich zieh mich doch schon um. - Aber erst noch die Generäle umsetzen, die brauchen sonst immer so lange.“
Die nächsten fünfzehn Minuten vergehen.
Stille.
Zwanzig Minuten.
Stille.
Die Tochter hat den letzten Kundschafter losgeschickt, die Generäle Schlachten schlagen lassen, die Geologen zeigten neue Vorkommen auf. Perfekt. Endlich konnte sie sich in Ruhe umziehen.
Als sie zur Küche geht, ist keiner da, auch nicht im Wohnzimmer. Wo sind die alle?
Im Flur entdeckt die Tochter einen Zettel.
„Schatz, wir sind ohne dich los, um im wahrem Leben ins Kino zu gehen. Danach werden wir noch irgendwo anhalten und einen Happen essen. Warte nicht auf uns. Wenn du Hunger bekommen solltest, dann habe ich Dir eine Fünf-Minuten-Suppen hingestellt.“
„Mist!“ Sie wollte den neuen Kinofilm doch so gern sehen. In der Küche steht der Plaste-Becher mit der Trockensuppe.
Na wenigstens, braucht sie nur fünf Minuten für die Suppe. Das reicht, um die Generäle noch einmal umzusetzen.