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Thema: Geschichten und Mythen der Siedler - Die Pulami

  1. #41
    Neuankömmling Avatar von Eigenbrot
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    Toller Plot, da erklärt sich ja manches und alles. Btw. die Vampire scheinen zurück zu sein
    eigen Brot macht Wangen rot!

  2. #42
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    Zitat Zitat von Lady_Debora Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Kersten1909 Beitrag anzeigen
    auf solche unproduktiven bemerkungen kann man verzichten. wer nichts gescheites zu sagen hat sollte es lassen
    Und auf solche dummen Bemerkungen sollte man erst recht verzichten. Was ist an "Vielen Dank" unproduktiv?

    @marsuli: Deine Geschichten ispirieren mich tatsächlich. Eigentlich wollte ich hier nur spielen und nicht auch noch Zeit im Forum verbringen. Aber vielleicht überlege ich es mir ja noch anders ...

    meine bemerkung war nicht auf das "vielen Dank" bezogen, sondern auf eine dümmliche bemerkung vorher...habe jetzt gerade erst gesehen, das man meine Anmerkung falsch interpretieren kann. ich finde die Geschichte super! Sorry nochmals das meine erste Bemerkung "zweideutig" war :-(

  3. #43
    Siedler
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    Glitzerstadt
    König Damian

    Schwungvoll setzte König Damian seine Unterschrift unter das beschriebene Blatt, streute ein wenig Sand darauf und schüttete diesen sorgsam in den Sandbehälter auf seinem Schreibtisch. Dann legte er das Blatt auf einen ansehnlichen Stapel mit ebenso beschriebenen Blättern. Endlich fertig! Mit einer Tischglocke klingelte Damian. Sofort öffnete sich die Türe und Diener schoben mehrere mit leeren Kisten bestückte Transportwagen herein. "Fort damit ins Archiv!" Mit einer vagen Handbewegung deutete der König auf die sich auf Tischen, Stühlen und in allen Ecken stapelnden Schriftstücke. Eilig machten sich seine Diener daran, alles in den Kisten zu verstauen und auf den Transportwagen aus dem Raum zu schaffen. Damian griff sich den obersten Brief von einem niedrigen Stapel und stand auf. Seufzend rieb er sich mit einer Hand seinen schmerzenden Rücken. Der Arbeitstag war lang gewesen.

    Nachdenklich schritt er zum Fenster. Es war ein sonniger Herbstnachmittag und die Sonne schien auf den Schlosshof, wo bereits die ersten bunten Blätter vom Wind über das Pflaster geweht wurden. Morgen ein freier Tag mit einem langen Ritt, besser noch, einer Jagd durch den herbstlichen Wald. Das hatte er sich redlich verdient, nachdem er die vielen Anfragen, Probleme und Bitten seiner Siedler endlich alle erfolgreich durchgearbeitet hatte.

    Gerade wanderten die Sonnenstrahlen über die goldene "König Damian Statue", die seine Siedler ihm zu Ehren hatten anfertigen lassen. War das Gold dort nicht schon etwas staubig geworden, angegriffen durch die Witterung? Der König beschloss, diese Statue in das große Gewölbe hinter seiner Schatzkammer bringen zu lassen, dessen Eingang sorgsam hinter Wandteppichen verborgen war, und seine Siedler um das Gold für eine neue Statue zu bitten. In diesem Gewölbe befanden sich bereits die unzähligen anderen Statuen, die seine Siedler für ihren König hatten anfertigen lassen. Am Tag des "Schau-Sehens" einmal im Jahr, wenn er die Türen seiner Schatzkammer öffnete, um seinem Volk zu zeigen, dass er sorgsam mit den erwirtschaften Geldern umging und sein Königreich auf in einem soliden finanziellen Fundament stand, ihr König aber keineswegs in unmäßigem Reichtum schwelgte, befand sich ein großer Teil seines Schatzes ebenfalls dort.

    Stirnrunzelnd warf Damian einen Blick auf das Schreiben, das mit der Post am Morgen gekommen war. Die Verhandlungen wegen der bevorstehenden Hochzeit seiner Lieblingstochter waren fast abgeschlossen. Doch die Familie seines zukünftigen Schwiegersohnes hatte abenteuerliche Vorstellungen hinsichtlich der Mitgift seiner Tochter. Warum nur war es üblich, dass Mädchen eine Mitgift bekamen? Wieso musste nicht die Familie des Bräutigams ein Brautgeld bezahlen? Nicht, dass die Höhe der Mitgift ihm ernsthaft Kopfzerbrechen bereitete, in der Schatzkammer war mehr als genügend an Schätzen vorhanden. Es war mehr eine Frage des Prinzips und seiner Vorstellung, dass einmal erworbenes Vermögen immer nur wachsen und sich niemals mindern sollte. Schon die Hochzeit der anderen Tochter ein Jahr zuvor hatte ihm heftige Kopfschmerzen bereitet. Schließlich war er, von seinen Beratern unterstützt, auf die Idee verfallen, die ausbezahlte Mitgift wieder dadurch auszugleichen und sein Vermögen anwachsen zu lassen, dass er seinen Siedlern extra ein neues Kampfsystem, kurz pvp genannt, zur Verfügung stellte, das - in guter win-win-Manier - beiden Seiten interessante Vorteile versprach. Ihm, dem König, sprudelnde Einnahmen und seinen Siedlern neue reizvolle Herausforderungen mit großen Rohstoffversprechen. Doch, so verheißungsvoll dies zunächst klang - das System erfüllte die daran gestellten Erwartungen einfach nicht. Von einigen heiß geliebt, wurde es von anderen trotz aller Anreize nicht richtig angenommen. Auch die Ehe seiner Tochter war nicht so, wie er sich das vorgestellt hatte......

    Diesmal sollte alles ganz anders werden. Schon im Vorfeld hatte er die Planungen an sich gezogen. Und seine Überlegungen waren absolut vielversprechend. Ein Blick auf die Karte seines Reiches war auf die Inseln gefallen, die sich an die Heimatinseln der Siedler anschlossen. Seit undenklichen Zeiten waren diese Inseln Sperrgebiet gewesen, nachdem erste Auseinandersetzungen lange vor seiner Regentschaft zeigten, dass die Räuber und Banditen dort ausgesprochen starke Gegner waren und mit den bislang bekannten Waffen nur unter höchsten Verlusten, wenn überhaupt, bekämpft werden konnten. Mit Schaudern erinnerte sich König Damian an die Erzählungen seines Großvaters, der als letzter einen Angriff gegen diese Räubernester gewagt hatte. Die rote wulstige Narbe im Gesicht des Großvaters hatte Damian als Kind gleichermaßen erschreckt und fasziniert. Der Jugendliche hatte den Erzählungen des alten Generals von seiner Schlacht gegen die Schwertmeister mit wachsendem Ingrimm auf den Gegner gelauscht und der junge Mann hatte sich geschworen, eines Tages diese Niederlage seines Ahnen blutig zu rächen.

    Zu anschaulich waren die Beschreibungen gewesen. Sein Großvater, der tapfere General, der mit einer kleinen Truppe erlesener Krieger gegen diese wilden Horden gezogen war. Auf einmal sah er sich überraschend einer ganzen Truppe rotgewandeter Wilder gegenüber, die mit ihren Kopfgewändern und den andersartigen Schwertern furchterregend aussahen und sich mit lautem Gebrüll auf die Krieger stürzten. Der Großvater sah entsetzt einen seiner Männer nach dem anderen im Kampf gegen den übermächtigen Gegner fallen. Zum Schluss stand er alleine auf dem Schlachtfeld, dem größten dieser unglaublichen Männer gegenüber. Es war ein verbissener Kampf auf Leben und Tod. Der General wehrte sich geschickt. Doch alle List und Erfahrung nutzte dem erfahrenen Kämpfer letztendlich nicht. Mit einem heimtückischen Angriff unterlief der Schwertmeister die Verteidigung und zog mit seinem Schwert eine schwere Verletzung über das Gesicht und den Oberköper des Generals. Dass sein Großvater damals nicht im Kampf getötet wurde, sondern sich von seinen erheblichen Verletzungen erholte, hatte er zum einen dem Desinteresse des Gegners an Gefangenen zu verdanken und zum anderen dem Umstand, dass sein Waffenrock damals von seiner ängstlichen Frau und deren heilkundigen Weibern aus Fasern und Materialien hergestellt waren, die im Sud von Heilkräutern gegen schwere Verletzung und Wunden gekocht und getränkt waren. Diese Herstellung wurde seither sorgsam beibehalten, aber wegen der ungeheuren Menge kostbarster und seltenster Kräuter, blieben diese Stoffe alleine den Generälen vorbehalten.

    Nun war der Zeitpunkt für die Rache endlich gekommen. Viele seiner Siedler hatten sich zu überragenden Feldherren entwickelt und strotzten vor Kraft und auch Übermut. Die schwersten Gegner wurden mit ehemals unbekannten Techniken bekämpft. Sein Volk war stark geworden.
    In letzter Zeit hatten auch seine Spione aus fernen Welten neuartige Entwicklungen mitgebracht, die seine Experten in ausgiebigen Experimenten weiterentwickelt und perfektioniert hatten. Geheime Versuche in einem abgelegenen Teil seines Reiches hatten gezeigt, dass seine Siedler nicht nur mit den neuen Techniken umgehen konnten, sondern sie auch erfolgreich gegen die bisher unbesiegbaren Gegner einsetzen konnten. Natürlich waren es nur die besten und erfahrensten seines Volkes, die über genügend Routine und Gelassenheit und nicht zuletzt Ausdauer dem Gegner gegenüber verfügten.

    Der Blick des Königs fiel auf den Brief. Jetzt war eine wunderbare Gelegenheit, die Heirat seiner Tochter, die Vergrößerung seines Schatzes und seine langhegten Rachgelüste zu einem gemeinsamen Ereignis zu verbinden.
    Rechtzeitig zur Hochzeit seiner Tochter würde er für die größten seiner Siedler die bislang gesperrten Inseln zum Siegeszug freigeben. So wie er seine Inselfürsten kannte, würde sie sich nicht abhalten lassen, sofort die ersten Eroberungen zu starten. Natürlich würden sich ihre bisherigen Truppen als - nun ja, ungeeignet erweisen. Doch dann würde er, der König, mit den neuen Errungenschaften seine Siedler unterstützen, ihnen die Kenntnisse zur Verfügung stellen, um Schlachtrösser, Arkebusen, Platinschwerter und Mörser herzustellen. An verschwiegenen Orten in seinem Reich erfolgte bereits die Ausbildung von den ersten Kämpfern in den Elitekasernen. König Damian träumte in diesem Augenblick von erfolgreich geschlagenen Schlachten in den fernen Gebieten, von denen er bislang nur gehört hatte, dass es dort ungeheure Reichtümer geben sollte - Reichtümer für seine Schatzkammer .... Gut, ein Anteil natürlich auch für seine Siedler, die sich dort tapfer bewährten.

    Pferdegetrappel im gepflasterten Hof schreckte ihn aus seinen Träumen auf. Wurde jetzt die Mitgift abgeholt? Der Herrscher sah seine Schatzkammer geplündert und geleert vor sich liegen. Nein! So sollte es nicht sein. Die Mitgift musste solide finanziert werden! Regelmäßige Gelder mussten in die Kammer rollen. Doch wie nur? Des Königs Gedanken glitten zu den Berichten von Goldschürfungen aus anderen, weit entfernten Staaten. Mussten dort nicht diejenigen, die eine Mine errichten wollten, zuerst ihr Land registrieren und eintragen lassen? Gegen eine Gebühr natürlich. Sie erwarben damit das Recht zur Landnutzung. Das wäre bei seinen Siedlern doch ganz ähnlich! Wenn die neuen Inseln von den Räuberhorden befreit wären, dann würden seine Siedler sie doch bewirtschaften. Warum nicht einen Obolus dafür entrichten müssen - ja, eine Landnutzungsurkunde. Und warum sollte er eigentlich die neuen Techniken und Errungenschaften kostenlos zur Verfügung stellen? Einen Augenblick hellte sich das Gesicht Damians bei der Vorstellung an die vielen hereinströmenden Münzen und Rohstoffe auf, dann fielen ihm die nachdrücklichen Warnungen seiner Berater wieder ein, dass er die Kosten nicht zu hoch ansetzen sollte. Lieber niedriger und dafür kontinuierlich, sagten sie. Ein Anteil an den Baukosten würde ja ohnehin in seine Taschen fließen .... Nicht zu vergessen, dass technische Fortschritte wie die industrielle Eisenmine sorgsam gehütet wurden und nur gegen Edelsteine für seine Schatzkammer seinen Leuten zur Verfügung standen. Auf vielen Inseln waren diese Minen bereits zu finden ... und die Edelsteine in seiner Schatzkammer. Mit den Bodenschätzen, die seine Experten auf den neuen Insel bereits ausfindig gemacht hatten, würden noch viel mehr solcher Minen gebraucht, noch mehr Neuerungen, die Edelsteine bringen würden ....
    Vielleicht sollte er noch mal einen Blick auf die bereits lange geplante Erweiterung seiner Schatzkammer werfen!

    König Damian lächelte voller Vorfreude auf das Lob und die Anerkennung seiner Siedler. Ein Diener huschte herein und brachte ein Lampe, weil es langsam dunkler wurde. Der König wurde durch ein Rumpeln im Schlosshof aus seinen erwartungsvollen Gedanken gerissen und schaute erschreckt hinunter.
    Der erste von einer langen Reihe schwer beladener Ochsenkarren rollte in der untergehenden Sonne durch das Schlosstor. Mühsam ließen sich noch die Aufschriften entziffern. Technische Probleme - Feedback - Wünsche und Anregungen konnte er gerade noch lesen. Der Herrscher stöhnte leise auf und dachte bedauernd an den morgigen Tag mit wahrscheinlich herrlichem Wetter . Aber das Siedler Forum war geleert worden. Seine Jagd würde warten müssen.

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