Miranda drehte sich um und ging in Richtung auf das Gebrüll von Miraculus zu. Dabei rief sie ihm zu: "Hör auf zu brüllen, du weckst meine Kröten auf!"
Als sie um eine Sumpfecke bog, sah sie Miraculus und eine zitternde Frau stehen. Lachend fragte sie Miraculus: "Hast du keinen mutigeren Begleiter gefunden als dieses zittende Frauchen? Na egal, kommt mit, ihr bekommt ausnahmsweise einen Butterblumentee von mir und dann sagt, was ihr hier wollt."
Mit diesen Worten drehte sie sich um und schlurfte ohne sich umzusehen in Richtung ihrer Hütte davon.
"Ich hab doch gesagt, du sollst aufhören zu zittern" brummte Miraculus zu Ännin. Die verteidigte sich: "Ich war noch nie hier, hab immer nur Schauergeschichten über den Sumpf gehört!"
"Um so wichtiger, dass du nun selbst siehst, was von diesen Schauergeschichten zu halten ist. Sie dienen nur dazu, kleine Kinder ruhig zu halten, mehr nicht" antwortete Miraculus und beeilte sich, Miranda hinterher zu kommen. Er freute sich auf den Butterblumentee, denn auch ihm war nicht ganz wohl in seiner Haut in diesem Sumpf, aber er erinnerte sich, dass sie dringend die Hilfe von Miranda brauchten.
Als sie dann in der warmen Hütte beim Butterblumentee zusammensaßen, sagte Miranda: "Nun rückt schon mit der Sprache heraus. Ihr seid doch nicht in den Sumpf gekommen, um mir einen freundschaftlichen Besuch abzustatten. Ich kenne doch deine Angst vor dem Sumpf und den Drachen, Miraculus." und dabei grinste sie breit.
"Drachen?" quiekte Ännin ängstlich.
Miraculus wurde rot, räusperte sich und begann mit einem Seitenblick auf Ännin zu sprechen: "Das tut jetzt nichts zur Sache, Miranda. Bei dir hier ist alles unversehrt, aber nach dem Sturm sieht unser Wald aus, als wäre ein Riese durchgerannt, der vor einem wilden Stier flüchtet. Bäume sind entwurzelt, Äste abgedreht..." Er stockte kurz, dann sagte er noch: "Wir brauchen deine Hilfe."
"Hm Hm Hm..." Miranda sah die beiden an. "Ich wusste es doch, dass Ihr was von mir wollt" grummelte sie.
Mit gerunzelter Stirn saß Miranda eine Weile da. Dann stand sie auf, ging an ihre Truhe und begann verschiedene Dinge in ihr großes Umschlagtuch zu legen. Sie machte einen Knoten in das Tuch, warf es sich über die Schulter und drehte sich zu ihren Besuchern um. "Na los, gehen wir. Worauf wartet ihr noch?" fragte sie und verließ, wieder ohne sich umzusehen, ihre Hütte.
Lange liefen sie, bis sie zum Dorf zurückkamen. Unterwegs sahen sie die Zerstörungen, die der Sturm im Wald angerichtet hatte und Miranda schüttelte traurig den Kopf.
Als sie ins Dorf kamen, liefen die Leute staunend zusammen. Die meisten kannten Miranda nicht und wussten nicht, was sie von dem seltsamen Besuch halten sollten.
Tuschelnd standen sie im Kreis um die drei Ankömmlinge herum. Miraculus sah sie alle der Reihe nach an und sagte: "Das hier ist Miranda. Sie lebt sonst im Sumpf, in der Drachengegend und..." "In der Drachengegend?" riefen die Dorfbewohner aufgeregt durcheinander. Miraculus sah Ännin an und sie rief: "Seid ruhig, ihr Angsthasen! Hört lieber zu!"
"Also", sprach Miraculus weiter, "Miranda wird uns helfen, den Wald wieder in Ordnung zu bringen."
"Allerdings tue ich das nicht umsonst" mischte sich Miranda in das Gemurmel. "Ich will, dass ihr mir helft, dass die Drachen, die uns einst beschützt und geholfen haben, wieder in Ruhe und Frieden hier leben können."
"Sie haben uns beschützt? Uns sogar geholfen?" riefen die Dorfbewohner durcheinander.
„Ja, beschützt und vor vielen Feinden gewarnt und beigestanden.
Aber das erzähle ich euch später, erst müssen wir den Wald wieder aufforsten.
Die Bäume sind der Drachen und unser bester Schutz.“
Sagte Miraculus und übernahm zum Erstaunen von Pandurlus das Kommando,
„wie weit seit ihr mit dem Vieh einfangen, mit dem wegräumen der Trümmer“
Alban und Wenzel, die Waldbauern kamen humpelnd aus der Hütte gestützt von den Zwillingen….. „ Miraculus. Miranda… Miranda, juhu die Miranda ist da… jetzt wird alles gut. “
Miranda guckte sich die beiden und die Dorfbewohner an uns sagte. „Nein erst seit ihr dran, ihr seht gruselig aus. Kommt mit in Miraculus Hütte.
Sie breitete ihr ganzen Kräuter auf dem Tisch aus, Ännin setzt bitte Wasser im kleinen Topf auf, dann 3 Löffel zerstoßene Frauenmantelblätter, ne Handvoll Kamillenblüten, und diese Mischung aus Hexennest und Teufelsaugen 20 min ziehn lassen.
Morgens frueh um zehn,
Hackt sie Holz und Spaehn
Feuert an um elfe
Kocht dann bis um zwoelfe,
Morgens frueh um sechs,
Kommt die kleine Hex.
Morgens frueh um sieben,
Schaelt sie gelbe Rueben.
Morgens frueh um acht,
Wird Kaffee gemacht.
Morgens frueh um neune,
Geht sie in die Scheune.
Froeschebein und Krebs und Fisch,
kommt zu Tisch!
Hurtig, Kinder,
Miranda hörte lachen zu , „ woher hab ihr das denn.“ Und verteilte an jeden Bewohner eine Tasse Brühe.
„aus dem großen Buch der Kinderlieder“
Ännin wuschen die wunden gründlich aus,
Edelmut und Edelkneif schmierten ne stinkende Salbe auf die Wunden, und verbanden sie gut.
Da fällt mir ein Lied ein und Miranda sang lachend
Heile, heile Gänschen,
das Gänschen hat ein Schwänzchen,
heile, heile Katzendreck,
morgen ist alles wieder weg!
Heile, heile Kätzchen,
's Kätzchen hat vier Tätzchen,
's Kätzchen hat'nen langen Schwanz,
bald ist alles wieder ganz.
Edelkneif, Edelmut, und Ännin stimmten lachen mit ein
unsere Geschichte wurde geschrieben von Fuerstin31, Starmagician, und mir dem Blaukissen